Wotans
Rezension
Liavens Untergang
ist ein Abenteuer
von
Graeme Hallett
für 5 bis 7 Charaktere der Stufen 4 bis 6. Es spielt in
den Reichen von Kalamar westlich von Mendarn und Pel Brolenon.
Prolog (Seite 2-10)
Im Prolog erfährt der
Spielleiter die Geschichte von dem Händler Liamar Nae, der der Gründer von Liaven,
einem kleinen Inseldorf ist. Das besondere an dieser Inselstadt ist, dass sie mitten in der
See des Untergangs liegt. Einer Region in der normalerweise keine Schiffe lebend wieder
herausfinden. Einzig ein Gnom namens Raxil kennt das Geheminis (Wasserschallkugel) wie die
Schiffe zu navigieren haben um zur Insel und wieder von ihr fort zu gelangen. Als Liamar
das herausfand brachte er Raxil als Gefangenen zur Insel und ist seither in der Lage
darüber zu bestimmen, wer die Insel anfahren darf. In erster Linie sind das Händler der
goldenen Allianz und natürlich Piraten. Nach einigen sehr erfolgreichen Jahren wollte
Liamar die Insel wegen akuter Gefahr aus Mendarn wieder los werden und bot sie zum Verkauf
an. Interesse kam aus Pel Brolenon, die aber anstelle eines Kaufs eine Invasion vorzogen.
Um vorab an wichtige Informationen zu gelangen, schickte sie eine Vorhut bestehend aus
zwei Personen (Cordrel Brovolm und sein Sklave Bowenok Kurgar). Der Prolog enthält
anschliessend noch eine Kurfassung der drei Abenteuerteile, ein paar mögliche
Abenteueraufhänger für die Spielergruppe und ein paar Hinweise über das Leiten dieses
Abenteuers für den Spielleiter.
Teil I: Die Ankunft (Seite 10-30)
Das Abenteuer beginnt als die Charaktere eine geeignete Überfahrt nach Liaven in einer
Hafenstadt des südlichen Brandobia suchen. Auf jeden Fall werden sie fündig und können mit
dem Schiff "Die finstere Herrlichkeit" im Normalfall problemlos nach Liaven gelangen. Dort
angekommen können die Spieler nach freier Entscheidung das Dorf ergründen und diverse
Gerüchte und Informationen sammeln. Insgesamt gibt es hier 12 mehr oder weniger
interessante Plätze zu erforschen. Die Spieler können dabei Probleme mit Piraten,
Betrunkenen und Taschendieben bekommen. Sie können in diesem Abschnitt auf Liamar Nae sowie
auf Cordrel Brovolm treffen. Außerdem werden sie weitere im Verlauf des Abenteuers mehr
oder weniger wichtige NSC's kennenlernen.
Teil II: Randale und Ruin (Seite 30-40)
Während der großen Feier die Liamar den Piraten spendiert hat, wurden alle Nahrungsmittel
verbraucht oder von Liamar vernichtet. Er verschwindet mit seinem voll beladenen
Schiff von der Insel. Cordrel Brovolm unterbricht die Schwingungen der Wasserschallkugel
sodaß kein Schiff mehr sicher den Hafen verlassen kann. Nun kommt es im Dorf zu
Ausschreitungen zwischen den einzelnen Piraten. Keiner traut dem anderen mehr. Die SC's
können dabei in verschiedene Begegnungen hineingezogen werden. Sie können u.U. mit der
Piratenkapitänin Virda Maleki sich zusammentun oder auf die Männer des Piratenkapitäns
Hovarin treffen oder die Sklaven eines Dejy-Stamms befreien.
Teil III: Das Haus ohne Türen (Seite
40-56)
Irgendwann sollte es der Gruppe gelingen zum Haus ohne Türen zu gelangen. Dort wird der
gefangene Gnom Raxil festgehalten und dort befindet sich auch die Hauptwasserschallkugel.
Durch einen unterirdischen Eingang sollten die Spieler mehrere Hindernisse wie z.B. ein
gefährliches Labyrinth mit vielen Fallen und diversen Monstern überwinden und die
Räume des Hauses durchsuchen. Dabei werden sie den Kugelraum sowie Raxil finden. Letzten
Endes sollten die Spieler noch einen Weg finden, die Wasserschallkugel wieder in Gang zu
setzen um die Insel wieder verlassen zu können.
Anhang A: Wichtige NSC (Seite 56-61)
Alle wichtigen NSC's werden hier einzeln im Bezug auf Erscheinung und Taktik beschrieben.
Außerdem gibt es eine Abbildung des NSC (sofern nicht bereits auf den vorderen Seiten
vorhanden) und seine wichtigsten Daten sind in einem übersichtlichen Block
zusammengefasst.
Anhang B: Weitere NSC (Seite 62-71)
Die
wichtigsten Daten der anderen NSC's sind hier in übersichtlichen Blöcken aufgeführt. Bei
manchen NSC's sind auch kurze Beschreibungen vorhanden.
Anhang C: Neue Monster (Seite 71-75)
Das
Abenteuer enthält insgesamt vier neue Monster. Diese werden sowohl allgemein als auch in
Bezug auf Taktik und Kampf beschrieben. Auch hier sind die übersichtlichen Blöcke mit den
wichtigsten Daten vorhanden.
Anhang D: Neue Gifte, Gegenstände und Zauber
(Seite 75-76)
Das Abenteuer enthält ein neues Gift, vier neue magische Gegenstände
sowie einen neuen Zauberspruch.
Die Charaktere können während des Abenteuers auf
folgende Gegner treffen:
Söldner der goldenen Allianz, Pirat, Taschendieb, Oger,
Wachhund, Imp, Wächterabbild, Tentakulus, Magmin, Schnurgolem, Salzgolem, Gargyle,
Schallbrut, Bartteufel, Halb-Hobgoblin, Halb-Elf, Gnoll, Halb-Ork.
Fazit:
Das Abenteuer ist
natürlich in erster Linie für die Reiche von Kalamar konzipiert. Allerdings erscheint es
mir ziemlich problemlos dieses Abenteuer auch für eine andere normale Fantasywelt
umzuschreiben. Da Abenteuer selbst ist vor allem für Spieler mit Spaß am eigentlichen
Rollenspiel, da die Gruppe vor allem in den ersten beiden Teilen des Moduls sehr frei
entscheiden kann was sie tun möchte. Auch wenn bestimmte Begegnungen mit NSC's natürlich
stattfinden müssen, liegt es doch an den Spielern zu welchem Zeitpunkt dies geschehen wird.
Der dritte Teil des Abenteuers ist dann ein Dungeonabenteuer, bei dem die Spielergruppe
sich den richtigen Weg durch Fallen und Monster erkämpfen muss. Obwohl ich die Geschichte
des Abenteuers nicht so gut finde, gefällt mir die Ausarbeitung und Gestaltung trotzdem
ziemlich gut. Vor allem die vielen Möglichkeiten der Spieler mit NSC's zu kommunizieren
und den Spielverlauf durch die freien Entscheidungen mitzugestalten finde ich
sehr gut gelungen. Das im
Abenteuer enthaltene Kartenmaterial ist sehr
umfangreich (13 Stück) und in einer sehr guten Qualität. Zu den insgesamt sechs
NSC-Portäts befinden sich noch sieben Innen-Illustrationen im Heft. Leider sind
aber sowohl die Porträts als auch die Illustrationen nur in einer durchschnittlichen
Qualität. Die farbige Umschlagsillustration ist von Anthony Carpenter und entschädigt
ein wenig für die Innenillustrationen. Alles in allem ist dieses Abenteuer für meinen
Geschmack ganz gut gelungen und daher für den Kauf empfehlenswert.
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