Wotans
Rezension
Der Millionencoup
von
Thilo
Bayer, Frank Bezner und Jan Christoph Steines
ist ein Abenteuer für das Private Eye
Detektiv-Rollenspiel welches im viktorianischen England spielt.
Für alle meine Abenteuerrezensionen gilt
an dieser Stelle: Wer sich den Spaß als Spieler an einem Abenteuer nicht nehmen möchte,
darf nun nicht mehr weiter lesen, da es ab hier Informationen geben könnte die man als
Spieler vor Abenteuerbeginn noch nicht wissen sollte. Personen die dieses Abenteuer als
Spielleiter verwenden möchten erhalten hier einen kurzen Einblick in das Heft und über die
möglichen Geschehnisse.
Inhaltsverzeichnis und Vorwort (Seite
2-3)
Neben einem kurzen zusammenfassenden Überblick über das vorliegende Abenteuer
ist hier auch ein ausführliches Inhaltsverzeichnis enthalten.
Der Hintergrund und der Plan (Seite
4-7)
Dieser Abschnitt enthält Informationen über den Plan einer großen
Verbrecherorganisation, die einen spektakulären Raub auf die legendäre Bank of England
durchführen wollen. Die Detektive werden zunächst mit einem Mordfall konfrontiert der aber
im Laufe ihrer Ermittlungen sich als Bestandteil des geplanten Raubs erweist. Da die
Detektive den Raub trotz intensiver Ermittlungen nicht verhindern werden können, ist es
ihre Aufgabe die Verbrecher im Anschluß daran dingfest zu machen, bevor sie mit der Beute
abhauen können. Dieses Kapitel beschreibt nun dem Plan, den Idealablauf des Falls in 3
Akten, die Zeitleiste der Geschehnisse und gibt eine Empfehlung über die Vergabe der
Erfahrungspunkte. Außerdem enthält er einen Grundrissplan der Bank of England.
Erster Akt (Seite 8-23)
Im ersten Akt
geschieht auch gleich der erste Mordfall. Es handelt sich dabei um einen Lokomotivführer
der bei dem geplanten Raubzug eine Rolle spielen sollte. Dieser ist es auch, der noch vor
seinem Tod die Detektive per Brief anwirbt, weil er bereits um sein Leben fürchtet. Die
Detektive können nun den Mordfall untersuchen in dem sie die Wohnung und seinen
Arbeitsplatz besuchen. Dabei werden sie fündig und bekommen Erpressermaterial in die Hände.
Die Erpresseropfer gehören nun zum unmittelbaren Täterkreis. Am Ende des ersten Aktes wird
der Mörder des Lokomotivführers selbst zum Mordopfer, was natürlich neue Fragen für die
Detektive aufwirft. Neben einer Zugplankarte von London enthält dieses Kapitel mehrere
Handouts und ausführliche Beschreibungen der im Kapitel vorkommenden Personen. Diese sind
nach Aussehen, Persönlichkeit, Verhalten und den Eigenschafts- und Fertigkeitswerten
gegliedert. Außerdem ist zu jeder Person ein Porträt vorhanden.
Zweiter Akt (Seite 24-41)
Im zweite Akt
werden die Detektive nun versuchen müssen, den zweiten Mord aufzuklären. Durch Hinweise
werden sie zu einem Pub geführt. Dort werden sie eine geheime Botschaft entdecken und sich
für eine bestimmte Art von Münzen interessieren müssen. Über die Entschlüsselung der
geheimen Botschaft können sie ein verlassenen Haus und später auch ein Lagerhaus ermitteln,
die beide aufgesucht werden sollten. Da nun aber die Organisation auf die Detektive
aufmerksam geworden ist, werden diese versuchen den Charakteren ein Verbrechen
unterzuschieben. Somit sind die Detektive ersteinmal damit beschäftigt, ihre Unschuld
gegenüber Scotland Yard zu beweisen. Der zweite Akt wird hoffentlich damit Enden die
Unschuld der Detektive oder nur eines einzelnen Detektivs aus der Gruppe zu beweisen. Neben
zwei Grundrissen von Häusern die in diesem Kapitel von Bedeutung sind, enthält dieses
Kapitel ein paar Handouts und eben auch wieder die ausführlichen Beschreibungen der im
Kapitel vorkommenden Personen. Diese sind nach Aussehen, Persönlichkeit, Verhalten und den
Eigenschafts- und Fertigkeitswerten gegliedert. Außerdem ist zu jeder Person ein Porträt
vorhanden.
Dritter Akt (Seite 42-58)
Im dritten Akt
wird nun der Überfall auf die Bank stattfinden. Durch eine gefälschte Botschaft werden
die Detektive in eine Falle laufen und von der Organisation gefangen genommen werden. Nun
muß ihnen möglichst schnell die Flucht gelingen und sie müssen eine Möglichkeit finden
schnellstens zurück nach London zu kommen. Da der Überfall nun bereits geschehen ist,
müssen die Charaktere den Fluchtzug irgendwie aufspüren und ausbremsen. Am Schluß wird des
dann noch zu der ein oder anderen Überraschung kommen, die hier nicht verraten werden soll.
Neben einigen Grundrissplänen und Stadtkarten die in diesem Kapitel von Bedeutung
sind, enthält dieses Kapitel auch wieder ein paar Handouts und auch wieder die notwendigen
Beschreibungen der im Kapitel vorkommenden Personen. Diese sind sofern notwendig nach
Aussehen, Persönlichkeit, Verhalten und den Eigenschafts- und Fertigkeitswerten gegliedert.
Außerdem ist zu jeder wichtigen Person ein Porträt vorhanden.
Anhang (Seite 59-60)
In diesem Abschnitt
wird dem Spielleiter ein Überblick über die im Abenteuer vorkommende Organisation gegeben.
Es wird aber darauf verzichtet die Organisation im Detail vorzustellen.
Der Hyde Park (Seite 61-69)
Dieses Kapitel
enthält nun eine ausführliche Beschreibung über den wohl bekanntesten Park Londons. Neben
einer allgemeinen Beschreibung und einer Zeichnung werden auch einige besondere Orte und
Personen vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Hyde-Park-Polizei, den Speakers Corner,
die Royal Humane Society und die Druiden des Parks. Insgesamt sind auch 5
Personenbeschreibungen in der Art wie bereits oben beschrieben enthalten.
Abenteuervorschlag: Irrwege einer Leiche (Seite
70-80)
Dieser Abschnitt enthält einen Abenteuervorschlag der inmitten des Hyde Parks
spielt. Die Detektive sind bei Feierlichkeiten im Park als Unterstützung von der
Metropolitan Police angeworben worden. Während ihrer dortigen
Arbeit entdecken sie eine Leiche an einem Galgen. Allerdings stellt sich bald
heraus, dass das Opfer durch eine Kopfverletzung gestorben ist und auch schon mehrere Tage
im Wasser gelegen haben muss. Sie kommen während ihrer Ermittlungen einem Geheimbund auf
die Spur, der im Hyde Park seine Treffen abhält. Durch weitere Ermittlungen finden sie aber
auch heraus, dass es sich bei dem Toten um einen Jura-Studenten gehandelt hat. Im weiteren
Verlauf des Abenteuers werden sie auf einen Mitstudenten aufmerksam, der möglicherweise
etwas mit diesem Fall zu tun haben könnte ... Auch bei dem Abenteuervorschlag gibt es
Grundrisspläne und Handouts die für dieses Abenteuer von Bedeutung sind. Außerdem
sind auch wieder die ausführlichen Beschreibungen der vorkommenden Personen vorhanden.
Diese sind ebenfalls nach Aussehen, Persönlichkeit, Verhalten und den Eigenschafts- und
Fertigkeitswerten gegliedert. Außerdem ist zu jeder Person ein Porträt
vorhanden.
Fazit:
Das
vorliegende Abenteuer ist ein geklebtes DIN A4 - Softcover mit einem farbigen Einband. Die
Klebebindung ist stabil und der Einband ist ordentlich gelungen. Die Innenseiten sind
durchweg in schwarz-weiß gehalten. Die Aufteilung der Kapitel sowie die Schriftart und
Schriftgröße sind sehr übersichtlich und ist dadurch sehr gut lesbar. Das Heft ist in zwei
Bereiche aufgeteilt. Der erste Teil des Hefts ist das eigentliche Abenteuer während der
zweite Teil des Hefts sowohl Quellenmaterial als auch ein Kurzabenteuer enthält. Beginnen
wir mit dem ersten Teil. Die vorliegende Geschichte ist für den Spielleiter (SL) klar
strukturiert. Das hat den Vorteil, dass der SL die Gruppe zielgerichtet durch das Abenteuer
führen kann. Es lässt den Spielern allerdings weniger Raum zur eigenen Entfaltung. Die Idee
(der Plot) der Geschichte ist gut durchdacht und könnte auch in der Realität von einer
Organisation geplant worden sein. Besonders hervorzuheben sind die vielen Karten
(Grundrisspläne), Handouts und Informationskästchen. Gerade in diesen Infokästen erhält der
Spielleiter immer wieder zusätzliche Informationen zum jeweiligen Thema. Ebenfalls gut
gelungen finde ich die Beschreibungen der vorkommenden Personen (NSC's). Auch ist es nicht
selbstverständlich, dass fast jeder Person ein Porträt zugeordnet ist. Etwas negativ
empfinde ich die Stellen an denen der SL selbst über das Gelingen von Aktionen oder über
den Verlauf des weiteren Geschehens entscheiden soll. Bei einem gekauften Abenteuer möchte
ich mir als SL eigentlich keine großen Gedanken machen müssen. Kommen wir nun zum zweiten
Teil des Hefts. Hier gibt es zunächst einige Quelleninformationen, die aber gerade auch für
den nachstehenden Abenteuervorschlag gebraucht werden können. Auch dort finde ich die Idee
der Geschichte gut gelungen. Die Detektive werden gut an das Abenteuer herangeführt und
haben somit gleich ein Eigeninteresse dieses zu verfolgen. Durch interessante und
unvorhergesehene Wendungen entwickelt sich hier ein spannender Detektivfall, der so auch
problemlos in einem Filmkrimi stattfinden könnte. Auch hier sind die bereits gelobten
SL-Hilfen (Handouts, Pläne, Infokästen, Personenbeschreibungen) wieder vorhanden. Über
das Heft verteilt sind zusätzlich auch noch ein paar Innenillustrationen enthalten.
Abschließend kann man sagen, dass das vorliegende Abenteuer für Freunde des
Detektivrollenspiels (wobei hier vor allem das Rollenspiel im Vordergrund steht) ein
gelungener Band ist. Spieler die gerne viel Würfeln und Kämpfe austragen, sollten sich
allerdings nach etwas anderem umsehen. Ich für meinen Fall hatte viel Spaß beim Lesen und
werde das Abenteuer sicherlich auch mal ausprobieren.
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